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1361. o.T. (Brieg.)
Die Consuln (Namen im Anhang) lassen die Wohlthaten aufzeichnen, welche Bischof Preczlaw der Stadt Brieg erwiesen, aus Mitleid mit ihrer Armuth.
1. Als über die Stadt 22 päpstliche Sentenzen gesprochen und dieselbe 18 Jahr unter dem schwersten Interdikte war, hat uns der Bischof oft Erleichterungen verschaflt, oft durch Drohungen und durch sein Ansehen gegen den Willen aller unsrer Gegner und der päpstl. Richter uns geholfen.
2. Er hat uns und unsern Mitbürgern 11 Jahr hindurch sichere Reise auf den Markt in Neisse gewährt, zuweilen mit Willen des Rentmeisters Conrad u. Sidelow Linyngs und noch öfter ohne deren Willen.
3. Er hat alle Bitten, welche wir der Stadt wegen an ihn richteten, erhört, keine abgeschlagen.
4. Er hat uns vor den Angriffen der Kreuzherren geschützt, indem er uns die Abschrift der päpstlichen Bulle übersandte.
5. Er schützte uns bei dem Angrift der Minoriten, welche uns wegen des Bauplatzes hinter der Mauer nach Magdeburg citirt hatten.
Deswegen hat sich die Stadt verpflichtet, seinen oder seiner Anverwandten Wünschen sich immer geneigt zu erweisen. Endlich ist ihm die Stadt auch noch dafür zu ewigem Danke verpflichtet, dass er ihr ungebeten auf 2 Jahr 100 Mark geliehen hat.
Brieger Stadtbuch I. 16. In ausführlichem Auszug bei Schönwälder Piasten zum Briege I. 202.
Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 9, Urkunden der Stadt Brieg. Urkundliche und chronikalische nachrichten über die Stadt Brieg, die dortigen Klöster, die Stadt- und Stiftsgüter bis zum Jahre 1550. Hrsg Dr. C. Grünhagen, Breslau 1870.
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